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Ingham gewinnt die CCI4*-S Meßmer Trophy, Jung wird Deutscher Meister
Ingham gewinnt die CCI4*-S Meßmer Trophy, Jung wird Deutscher Meister
Yasmin Ingham (GBR) und Banzai du Loir sichern sich mit einer fehlerfreien Springrunde und 29,3 Strafpunkten den Sieg. Tom McEwen und JL Dublin werden Zweite (29,6), Michael Jung und fischerChipmunk folgen auf Platz drei und gewinnen die Goldmedaille der Deutschen Meisterschaft. Sandra Auffarth gewinnt Silber, Calvin Böckmann Bronze.
Yasmin Ingham ist in absoluter Topform. Nach ihrem dritten Platz in der LONGINES CCI5*-L am Vormittag, sicherte sie sich mit einer fantastischen Nullrunde im anspruchsvollen Springparcours mit ihrem 13-jährigen Sportpartner Banzai du Loir den Sieg in der CCI4*-S Meßmer Trophy. Entsprechend euphorisch war die sympathische Britin: „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Banzai ist ein unglaublich gutes Springpferd und auch heute ist er wieder fantastisch gesprungen. Alle wollten sich an diesem Wochenende für Paris empfehlen, auch ich habe versucht, mein Bestes zu geben – und mein Pferd war in allen drei Disziplinen perfekt.“
Tom McEwen hatte in diesem Jahr ein Abo auf zweite Plätze und damit ebenfalls eine sehr erfolgreiche Woche bei den diesjährigen LONGINES Luhmühlen Horse Trials und war voll des Lobes für sein Pferd: „Dubs ist absolut fantastisch. In der Dressur hatten wir nicht unseren besten Tag, das können wir deutlich besser. Aber im Gelände ging er super flüssig und wie an der Schnur gezogen und auch das Springen heute war spitze. Ich bin überglücklich!“
Nach dem Geländetag lagen Michael Jung und fischerChipmunk FRH noch knapp vor den beiden Briten. Ein Abwurf in der dreifachen Kombination und 0,8 Strafpunkte für Zeitüberschreitung verhinderten heute einen weiteren Sieg für den Multichampion.
Aufgrund seiner hervorragenden Vorleistungen in Dressur und Gelände, konnte er trotz des Abwurfs die Deutsche Meisterschaft für sich entscheiden. Mit seinem zweiten Pferd, Kilcandra Ocean Power wurde er zudem Vierter in der CCI4*-S Meßmer Trophy: „Ich hatte eine fantastische Woche hier in Luhmühlen. Vielen Dank an mein Team zuhause und das tolle Publikum hier vor Ort. Besonders beeindruckt bin ich von der Leistung von Kilcandra Ocean Power, die noch nicht so viel Erfahrung auf diesem Niveau hat und sich die ganze Woche über toll präsentiert hat. Der Fehler mit Chip war ärgerlich, da hätte ich noch ruhiger sitzen müssen. Trotzdem hat er mir ein tolles Gefühl gegeben.“
Sandra Auffarth gewann mit Viamant du Matz die Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften und freute sich vor allem über die Verbesserung in der ersten Teildisziplin: „Wir haben wirklich viel an der Dressur gearbeitet und immer wieder an kleinen Stellschrauben gedreht, umso mehr freue ich mich, dass wir diese Leistung auch hier in Luhmühlen abrufen konnten.“
Bronze-Medaillen-Gewinner Calvin Böckmann war ohne Erwartungen nach Luhmühlen gekommen und wollte seinem Pferd Altair de la Cense Sicherheit und Vertrauen geben: „Ich bin ganz ohne Druck hierhergekommen und bin unheimlich stolz auf mein Pferd, wie toll er gegangen ist. Er ist hier erst zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Vier-Sterne-Prüfung gegangen und er hat in jeder Disziplin 110 Prozent gegeben“.
Emotionaler Fünf-Sterne-Sieg für Lara de Liedekerke-Meier
Emotionaler Fünf-Sterne-Sieg
für Lara de Liedekerke-Meier
Lara de Liedekerke-Meier (BEL) und Hooney d’Arville (35,6) gewinnen die LONGINES CCI5*-L. Tom McEwen (GBR) mit CHF Coolister (36,0) und Yasmin Ingham (GBR) mit Rehy DJ (36,9) werden Zweite und Dritte.
Lara de Liedekerke-Meier begeisterte das Luhmühlener Publikum mit ihren hervorragenden Leistungen und ihrer offensichtlich so besonderen Bindung zu ihrem Pferd.
Das Paar hatte sich von einem sechsten Platz nach der Dressur durch eine fantastische Geländeleistung auf den dritten Platz nach vorne gearbeitet, bevor sie heute den anspruchsvollen Springparcours fehlerfrei bewältigten. Zu diesem Zeitpunkt erschien es der Reiterin unwahrscheinlich, dass sie die Prüfung gewinnen könnte, denn die bis dahin Führende, Weltmeisterin Ros Canter, hatte einen komfortablen Vorsprung von zwei Springfehlern.
Als bei Ros Canter und Izilot DHI jedoch zwei Stangen fielen und dazu noch zwei Strafpunkte für das Überschreiten der erlaubten Zeit addiert werden mussten, konnte Lara de Liedekerke den ersten Fünf-Sterne-Sieg ihrer Karriere kaum fassen. Die erste Umarmung galt Hooney, bevor sie in der Siegerehrung versuchte ihre Emotionen in Worte zu fassen: „Ich hätte niemals gedacht, dass ich am Ende als Siegerin einer Fünf-Sterne-Prüfung hier sitzen würde. Ich habe diesen Sieg meinem Pferd und meinem Team zu verdanken, ohne sie würde ich hier heute nicht sitzen. Vielen Dank an das ganze Team in Luhmühlen für die Organisation eines so fantastischen Events.“ Die Reiterin ergänzte, dass sie mit gemischten Gefühlen in das abschließende Springen geritten ist, da sie in der Vergangenheit schon mehrfach einen Sieg im Springparcours vergeben hatte: „In den letzten beiden Jahren musste ich einige Rückschläge hinnehmen und habe schon öfter den Glauben an mich selbst verloren. Ich bin nicht als die beste Springreiterin bekannt und habe einfach nur gehofft, ohne Fehler durch den Parcours zu reiten. Ich wusste immer, dass es ein besonderes Pferd ist und sie das Potential für einen Sieg hat – an diesem Wochenende hat endlich mal alles zusammengepasst und jetzt sitze ich hier neben zwei so erfolgreichen Reitern. Ich bin überglücklich!“
Die beiden britischen Weltklassereiter Tom McEwen und Yasmin Ingham bewiesen einmal mehr tollen Sportsgeist und gratulierten der frischgebackenen Siegerin zu ihren tollen Ritten über das gesamte Wochenende.
Tom McEwen und CHF Coolister blieben als eine von nur sechs Reiter-Pferd-Kombinationen ebenfalls fehlerfrei und schoben sich damit bis auf den zweiten Platz nach vorne: „Ich bin super glücklich mit dem Verlauf des Wochenendes. Mein Pferd ist sehr ehrgeizig und liebt es zu springen. Wenn ich im Parcours noch schneller geritten wäre, hätte ich vermutlich die Kontrolle verloren. Die Pferde der letzten Starter sprangen alle so toll, ich hätte nicht gedacht, dass ich mich noch um zwei Plätze verbessern würde.“
Yasmin Ingham rollte im Laufe des Wochenendes das Feld von hinten auf. Nach der Dressur lag sie noch auf einem für ihre Verhältnisse enttäuschenden 28. Platz, konnte die Prüfung jedoch als eine von nur zwei Pferd-Reiter-Kombinationen mit ihrem Dressurergebnis beenden: „Das ist das Besondere an der Vielseitigkeit – es ist erst mit der letzten Teilprüfung vorbei. Natürlich war ich nach der Dressur etwas unzufrieden, denn das können wir definitiv besser. Aber jetzt kenne ich meine Hausaufgaben und weiß, woran ich arbeiten muss. Er ist ein phänomenales Gelände- und Springpferd, deshalb habe ich mich riesig auf das Gelände und den heutigen Tag gefreut. Er war einfach spitze: vorsichtig, rhythmisch und schnell. Er ist so rittig und durchlässig, dass ich vor den Sprüngen wenig Zeit verliere. Wir sind ein sehr eingespieltes Team. Es ist schon etwas Besonderes, wir haben uns über Jahre zusammengefunden und sind gemeinsam an unseren Aufgaben gewachsen – es ist einfach eine ganz besondere Partnerschaft!“
Graf-zu-Rantzau-Trophäe für die TGL Turniergesellschaft Luhmühlen mbH
Graf-zu-Rantzau-Trophäe für die TGL Turniergesellschaft Luhmühlen mbH
Der erfolgreiche Geländetag in Luhmühlen endete mit einer besonderen Ehrung: FN-Präsident Hans-Joachim Erbel verlieh die Graf-zu-Rantzau-Trophäe an die Turniergesellschaft Luhmühlen.
Die Auszeichnung wird an Turniere vergeben, die sich durch außergewöhnliches Engagement und einen bedeutenden Beitrag zum Sport auszeichnen und dabei Ehrenamt, Tradition und Innovation fördern.
1998 gründeten Karl Rabeler, Michael Spethmann, Rolf Seidel und Jochen Döhle die TGL.
Seit 2002 leitet Julia Otto mit ihrem Team das Turnier, das heute zu den bedeutendsten und bekanntesten Vielseitigkeitsturnieren der Welt zählt, seit 2005 ist Luhmühlen eine von sieben Fünf-Sterne-Prüfungen.
„Luhmühlen hat es auf einzigartige Weise geschafft, traditionelle Werte in einer hochmodernen Veranstaltung weiterleben zu lassen. In Luhmühlen ruht man sich nie auf den Lorbeeren aus, sondern strebt stets nach Verbesserung“, betonte Erbel. Die TGL zeigt Jahr für Jahr, was mit Engagement, Leidenschaft und Know-How möglich ist“, sagte FN-Präsident Erbel in seiner Laudatio.
Hintergrund: Die Deutsche Reiterliche Vereinigung ehrt mit der Graf-zu-Rantzau-Trophäe jährlich fünf bis sechs Veranstalter, die im Turniersport vorbildlich sind. Diese Veranstalter zeichnen sich durch überregionale Bedeutung, Tradition und Innovation aus und werden weitgehend ehrenamtlich getragen. Die Trophäe ist nach dem 2022 verstorbenen FN-Ehrenpräsidenten Breido Graf zu Rantzau benannt, der viele Jahre die Breitenburger Reitertage organisierte und die Ehrung maßgeblich mitentwickelte.
CCI4*-S Meßmer Trophy: Michael Jung ist den britischen Damen eine Nasenlänge voraus
CCI4*-S Meßmer Trophy:
Michael Jung ist den britischen Damen eine Nasenlänge voraus
Michael Jung (GER) und fischerChipmunk FRH führen mit 26,1 Strafpunkten. Dahinter folgen Laura Collett (GBR) mit London 52 (26,4) und Yasmin Ingham (GBR) mit Banzai du Loir (29,3).
Michael Jung ging den Start der Geländestrecke bewusst ruhig an und nahm dafür 3,2 Strafpunkte für Zeitüberschreitung in Kauf. Sein Ziel war es, seinem Pferd Sicherheit und Vertrauen für kommende Aufgaben zu geben: „Die Geländerunde mit fischerChipmunk war Freude pur. Er war schon beim Abreiten locker und losgelassen und ging auch aus der Startbox geraus ganz toll los. Er war spitze zu reiten und wir hatten viel Spaß zusammen.“
Auch Laura Collett wollte London 52 ein gutes Gefühl geben und ist entsprechend besonnen in den Geländekurs gestartet. Die Uhr blieb für sie vier Sekunden über der erlaubten Zeit von 6 Minuten und 56 Sekunden stehen: „London ist phänomenal. Ich denke er liebt es hier in Luhmühlen und er genießt die vielen Zuschauer. Ich reite ihn seitdem er sieben Jahre alt ist und mittlerweile ist er 15. Er ist wie ein guter Wein und wird immer besser, je älter er wird. Ich genieße jede Sekunde mit diesem Pferd. Die Vorgabe war hier, eine sichere Runde zu reiten und mit einem guten Gefühl ins Ziel zu kommen. Der Boden ist unglaublich gut. Das hatte ich nach dem Sturm heute Morgen nicht erwartet. Deshalb konnte ich ihn schneller reiten, als ich während des Sturms heute Morgen gedacht hatte.“
Auch Yasmin Ingham macht sich nach ihrem zweiten Platz in der Fünf-Sterne-Prüfung in Kentucky Anfang des Jahres Hoffnungen auf einen Startplatz bei den Olympischen Spielen: „Paris ist mein absoluter Traum und ich gebe alles, um diesen Traum wahr werden zu lassen. Nach dem zweiten Platz in Kentucky sollte Banzai du Loir noch einmal eine motivierende Prüfung auf Vier-Sterne-Niveau gehen. Ich bin begeistert, was für eine tolle Runde er heute gegangen ist. Er liebt Geländestrecken und war auch heute wieder super konzentriert. Ich weiß, dass er ein gutes Springpferd ist und freue mich schon sehr auf morgen.“
Die Übertragung der Longines Luhmühlen Horse Trials: NDR live Sonntag, 16. Juni 2024 13.45 - 14.45 Uhr
Horse & Country+
Livestream, alle Tage, beide Prüfungen (deutsch/englisch; gebührenpflichtig)
Start- und Ergebnislisten: www.luhmuehlen.de
Aktuelles: www.luhmuehlen.de